Väter der Mitbestimmung
Loyale Zusammenarbeit zwischen Herbert Wehner (SPD) und Wolfgang Mischnick (FDP)
Ganz passabel beginnt der Wikipedia-Abschnitt zu Herbert Wehners SPD-Fraktionsvorsitz von 1969 bis 1983.[1] Aber auch hier fehlt einiges. Klar folgte Wehner „loyal“ Brandts Kurs einer sozialliberalen Koalition. Den „Zuchtmeister“-Satz sollte Wikipedia aber dadurch komplettieren, dass es hier nicht nur um die von Bundeskanzler Brandt, sondern auch um die darauffolgende Regierung ging. Also so: „(…) der die Fraktion an der Seite der von den Bundeskanzlern Brandt und Schmidt geführten Regierung hielt.“
Wichtig, zu ergänzen, ist noch (natürlich auch, weil es in der Jetztzeit eher unerfreuliche Parallelen zum Umgang mit Koalitionspartnern gibt) etwas zum Verhältnis zwischen den Fraktionsvorsitzenden von SPD und FDP. Folgendes sollte also nach dem ersten Absatz eingefügt werden:
„Ein entscheidender Beitrag zum reibungslosen Funktionieren der sozialliberalen Koalition war Herbert Wehners während ihrer gesamten Dauer vertrauensvolles Verhältnis zum Vorsitzenden der kleineren Koalitionsfraktion. Wolfgang Mischnick (FDP) war ebenso wie Wehner gebürtiger Dresdner – dieser Umstand trug entscheidend dazu bei, dass die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen ein entscheidender Faktor des Erfolgs der beinahe 13jährigen Zusammenarbeit in der Regierung wurde.[2] Nicht das einzige, aber doch ein herausragendes Beispiel dafür ist das Zustandekommen des Mitbestimmungsgesetzes von 1976. Dieses war zwischen den Sozialpolitikern der SPD und den Wirtschaftspolitikern der FDP tief umstritten. Herbert Wehner machte die abschließenden Verhandlungen daraufhin zur Chefsache und brachte sie gemeinsam mit Wolfgang Mischnick zum Erfolg.[3] Damit sind die beiden mit Recht als Väter des deutschen Mitbestimmungsgesetzes zu bezeichnen.“
[1] Wikipedia: Herbert Wehner, abgerufen am 30.5.2019.
[2] Vgl. Meyer, Christoph (2006): Herbert Wehner. Biographie. 4. Aufl. München: dtv, S. 363f.
[3] Vgl. ebd., S. 436f.
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