„Greta Wehner“: Lesungen im Angebot

Unterwegs mit „Greta“: Lesereise

Berlin – Kiel – Hamburg – Bremen – Dortmund – Bonn – Moers – Oldenburg – Cloppenburg – Berlin

Bärbel Bas begrüßt links: Klaus Reiners, im Hintergrund: August Bebel und Michael Müller, im Vordergrund Barbara Hendricks

In Berlin und dann vor allem im Norden und Westen Deutschlands ist Christoph Meyer mit seinem Buch „Greta Wehner. Eine Frau tritt aus dem Schatten“ im November 2024 unterwegs gewesen. Binnen neun Tagen hat er zwölf Auftritte mit dem Buch absolviert. Zahlreiche Interessierte lauschten gebannt den Auszügen aus dem Buch, es kam zu einer Reihe von bewegenden Wiederbegegnungen – nicht nur mit alten Bekannten von Christoph Meyer selbst, sondern auch mit Menschen, die Herbert und Greta Wehner noch persönlich gekannt haben.

Vereine, Buchhandlungen, Organisationen, die sich für die Planung einer Lesung im Jahr 2025 interessieren, können sich hier grundsätzlich informieren und sich gerne mit dem Autor Christoph Meyer direkt in Verbindung setzen, am besten zunächst via E-Mail.

Hier Eindrücke von unterwegs:

Starker Auftritt in Berlin: Bärbel Bas begrüßt – Franz Müntefering spricht – Christoph Meyer liest

Über 75 Gäste konnte der Berliner Bundestagsabgeordnete Michael Müller am 3. November zur Greta-Wehner-Matinee in seinem prall gefüllten Abgeordnetenbüro in Charlottenburg begrüßen. Darunter die Bundestagsabgeordneten Barbara Hendricks und Thomas Jurk, die Berliner SPD-Landesvorsitzende Nicola Böcker-Giannini und Bezirksstadträtin Carolina Böhm. Der Anlass: Hier startete die Lesereise von Christoph Meyer zu seinem Buch „Greta Wehner. Eine Frau tritt aus dem Schatten“. Und was für ein gelungener Auftakt, für den das August-Bebel-Institut verantwortlich zeichnete!

Christoph Meyer liest „Suchbild“

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich ein Grußwort zu halten. Sie wies auf die Bedeutung der Frauen für die Arbeit im Parlament hin und schlug so die Brücke zum Lebenswerk von Greta Wehner, die ja im Parlament ihre Spuren hinterlassen hat. Klaus Reiners, Freund, Genosse und politischer Bildner, leitete die Veranstaltung ein – mit persönlichen Erinnerungen an seine Zusammenarbeit mit Greta bei der Pionierarbeit für die Gründung des Herbert-Wehner-Bildungswerks in Sachsen in den 1990er Jahren. Und er stellte dem Berliner Publikum den Autor der Biografie, Christoph Meyer vor, der selbst über 13 Jahre das Bildungswerk geleitet – es funktionstüchtig gemacht – hatte und der seit 2011 als Professor an der Hochschule Mittweida arbeitet, mit einigem Erfolg und mit bemerkenswerter Nebentätigkeit: der ehrenamtlichen Leitung der von Greta Wehner 2003 gegründeten Stiftung.

Und eben mit dem Schreiben eines Buches, der Biografie über Greta Wehner, aus welcher Christoph Meyer dem gebannt lauschenden Publikum zwei Kapitel vorlas – das übergreifende „Suchbild“ und die zum Nachdenken anregenden „Frauenbilder“, eine Passage, in der Gretas durchaus ambivalentes Bild von Frauen in der Politik mit dem alltäglichen und expliziten Sexismus in Politik und Öffentlichkeit konfrontiert wird.

Franz Müntefering spricht – Christoph Meyer lauscht

Franz Müntefering, lange Jahre Fraktions- und Parteivorsitzender, schlug den Bogen von seinem Vorbild August Bebel („Aussprechen, was ist“) zum politischen Wirken der Wehners, zu Herberts und Gretas Einsatz für die Demokratie und zum menschlichen Werk der Häftlingsfreikäufe und Familienzusammenführungen. Müntefering konnte aus eigener Erfahrung mit den Wehners berichten, und er verwies auf seine Lektüre von Christoph Meyers gerade im LMV-Verlag erschienener Greta-Wehner-Biografie. Aus diesem Buch, das spannend geschrieben sei, ließe sich vieles lernen, nicht nur über die Geschichte der Wehners und von Lotte, Herbert und Greta, sondern auch über das 20. Jahrhundert, über den Widerstand, die Solidarität und ein unablässiges politisches Engagement.

Die alte Druckerei als Veranstaltungssaal – 1. Reihe v.l.n.r.: Barbara Hendricks, Bärbel Bas, Franz Müntefering, Thomas Jurk, Carolina Böhm

Das humanitäre Engagement bei der Familienzusammenführung war dann Thema im anschließenden Publikumsgespräch. Christoph Meyer wies darauf hin, dass zu den üblichen Qualitäten von Politikern – es gebe nun einmal die Taktiker und die Theoretiker, und wenn es gut gehe, könnten herausragende Persönlichkeiten beide Aspekte miteinander verbinden – bei Herbert Wehner ein Drittes hinzukäme: das unbedingte, unablässige Helfen wollen, ganz konkret gegenüber in Not geratenen Menschen. Etwas, das Greta mit hineingebracht hat und ein Thema, das bisher viel zu wenig beleuchtet sei.

„Diese Veranstaltung hat mich sehr berührt“, meinte Christoph Meyer nachher, „so einen Auftakt für meine Lesereise hatte ich mir nicht vorgestellt, das wird ja kaum noch zu toppen sein“, so der Autor, der sich anderntags auf den Weg zur zweiten Station der Reise machte.

Literaturhaus in Kiel gut gefüllt

Der Autor an der Kieler Förde

Am 4. November las Christoph Meyer dann  in Kiel im Literaturhaus Schleswig-Holstein. Etwa 30 Gäste lauschten im vollbesetzten Saal der Lesung, die sich diesmal auch auf die Kindheitserlebnisse Gretas in Hamburg und Schleswig-Holstein, ihre Fluchtgeschichte, die Ausbildung zur Sozialfürsorgerin an der Landeswohlfahrtsschule (heute: Fachhochschule) in Kiel und ihre Zeit an der Seite von Herbert Wehner in Bonn erstreckte. Das Publikum zeigte sich sehr berührt, auch über Christoph Meyers „Frauenbilder“ und die Passagen zum politischen Auftritt Gretas in den 1990er Jahren – „An dir ist eine Politikerin verlorengegangen“, hatte Helmut Schmidt ihr dazu seinerzeit geschrieben.

Hamburg-Harburg: Heimspiel bei Herbert

Da ist die Wehner-Welt noch in Ordnung: Lesung im Herbert-Wehner-Haus

Tags darauf las Christoph Meyer im Herbert-Wehner-Haus in Hamburg-Harburg. Echte Wehner-Atmosphäre erwartete den Autor in dem Büro der Harburger SPD, zahlreiche Erinnerungen an Herbert Wehner schmücken den Raum. Hier, in Harburg, hatte Herbert Wehner von 1949 bis 1983 seinen Bundestagswahlkreis. Neunmal hintereinander gewann der Sozialdemokrat den Wahlkreis direkt, einmal sogar mit dem besten Wahlergebnis aller SPD-Direktkandidaten zur Bundestagswahl. Ines Vogel, ehemalige Dresdnerin und nun in der Hamburger SPD aktiv, begrüßte über 20 Gäste, darunter auch einige Zeitzeugen, zu einer anrührenden Lesung, in welcher der Hamburger Teil von Gretas Kindheit eine wichtige Rolle spielte, ebenso wie ihre Zeit an der Seite von Herbert Wehner in Bonn, als Greta die umsichtige Begleiterin des Politikers wurde. Außerdem lüftete Meyer das Geheimnis, warum Greta Wehner sich ausgerechnet in ihrer Heimatstadt Hamburg im Straßenverkehr nicht ausgekannt hat. Nachdenklich stimmten am Ende die „Politikerbilder“.

Breaking News I: Trump II steht an

Herbert Wehner am 30. Juni 1960 im Bundestag – im Hintergrund der greise Kanzler Adenauer

Im Frühstücksraum des Hamburger Hotels, bei Kaffee und Brötchen, bekommt Autor Christoph Meyer es zu hören: An den Tischen rundum erzählen sich betroffene Hotelgäste, dass Donald Trump in den USA die Präsidentschaftswahl gewonnen hat – und machen sich Sorgen, dass „dieser Verrückte“ nun wieder an die Macht kommt – und was das für die Zukunft der Weltpolitik bedeutet. Nachdenklich stimmt das den Autor der Herbert-Wehner-Biographie: „Ich muss an die Wehner-Rede von 1960 denken, als Herbert für die SPD die Bindung der Bundesrepublik an das westliche Vertragssystem und damit an die Führungsmacht USA sozusagen zur Staatsräson (auch) der Sozialdemokratie erklärt hatte. Was aber geschieht, wenn ausgerechnet die Führungsmacht aus der westlichen Allianz ausschert, indem sie ihrer eigenen demokratischen Grundlage den Boden entzieht und eine Politik des nationalistischen Egoismus verfolgt? Damit hatte Herbert Wehner damals nicht rechnen müssen. Heute muss die Politik in Deutschland und Europa diese Frage beantworten: Wie kann ein demokratisches Lager in der Weltpolitik jetzt so organisiert werden, dass es Impulse für eine friedliche und freiheitliche Entwicklung setzen kann? Einfach wird das nicht.“ Der Autor jedenfalls sagt sich, nach Herbert Wehners klassischem Ausspruch von 1964: „Nicht verzweifeln!“ Weiter arbeiten also!

Bremen: Klein aber schön

Bremen: Der Autor signiert

Enttäuschend klein war das Publikum auf der vierten Station der Lesereise, in der Hansestadt Bremen. Nur ein halbes Dutzend Gäste kamen zur Lesung, die dennoch sehr konzentriert und spannend war. Christoph Meyer las erstmals aus dem Kapitel, das sich mit der dreifachen Lebenswende der Wehners im Jahr 1966 befasst: der Bezug der Eigentumswohnung auf dem Bonner Heiderhof, der Bildung der Großen Koalition 1966 und dem Ausbruch der Diabeteskrankheit bei Herbert. Von da an kam eine weitere Aufgabe für Grets hinzu: das Überwachen des Diätplans für den Spitzenpolitiker der SPD. Daran entzündete sich eine interessante Diskussion: Inwiefern war die sich immer weiter vertiefende Abhängigkeit von Herbert und Greta Wehner „Schicksal“ oder von beiden auch gewollt?

Breaking News II: Ampel am Ende

Da waren die Liberalen noch verlässliche Partner: Wolfgang Mischnick von der FDP und Herbert Wehner von der SPD zur Zeit der sozial-liberalen Koalition unter den Kanzlern Brandt und Schmidt

Später am Abend, nach der Veranstaltung, der Autor entspannt sich, dann die zweite Hammernachricht der Woche: Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Finanzminister von der FDP entlassen. Es scheint auf eine Vertrauensfrage mit anschließenden Neuwahlen hinauszulaufen. Christoph Meyer reagiert erleichtert: „Endlich eine Entscheidung nach den quälenden Auseinandersetzungen mit einer Partei, die sich immer nur für das Wohl ihrer wohlhabenden Klientel einsetzt, nie das Ganze im Auge hat. Es war konsequent vom Kanzler, den stets stichelnden Lindner zu entlassen. Warum es aber gleich Neuwahlen sein müssen, leuchtet mir nicht ganz ein“, so Meyer weiter: „Schließlich ist der Bundestag für vier Jahre gewählt, es gibt eine regierungsfähige Alternativmehrheit mit der Union, und wenn die sich als verantwortungsfähig erweist, warum soll dann nicht eine Minderheitsregierung oder eine neue Konstellation das Land auf stabilem Kurs bis zu den Wahlen im Herbst 2025 weiterführen? Besser wird es womöglich bei hastiger Neuwahl nicht ausgehen, und angesichts der instabilen Weltlage (siehe „Breaking News I“) ist ein stabil regiertes Deutschland gerade in der jetzigen Phase wichtig.“

Sonderstopp in der Schule

Die Schulpforte. Hier ist Christoph Meyer sieben Jahre ein- und ausgegangen.

Der Marathontag der Lesereise ist Donnerstag, der 7. November. Vormittags legt Christoph Meyer einen Sonderstopp an seiner alten Schule, dem Kolleg St. Thomas der Dominikaner in Vechta ein. Schulleiter Pater Christian Flake OP und die Lehrer Karsten Klövekorn und Jochen Landwehr begrüßen den weitgereisten Angehörigen der Abiturientia 1984. Im Geschichtsunterricht lauschen interessierte Schülerinnen und Schüler einer kurzen Lesung des ersten Kapitels, dann geht es um grundsätzliche Fragen der Politik, die aktuelle Lage, die Frage, wie ein Mensch sich entscheidet, Geschichte zu studieren und wie es ist, als gebürtiger Südoldenburger im Osten Deutschlands zu leben – überhaupt wie der Stand der deutschen Einheit ist. Es ist ein lebendiges, interessantes Gespräch, das Christoph Meyer, gefragt nach dem Witzigsten, was er in seiner Schulzeit erlebt habe, mit Geschichten von interessanten Lehrern mit dem einen oder anderen Spleen abschließt. „Es war mir wichtig“, meint Meyer anschließend, „junge Leute für Geschichte und Politik zu interessieren, im lockeren Gespräch, vielleicht ist mir das ja ein kleines wenig gelungen.“

Dortmund-Hörde: Zwei Lesungen im Doppelpack

In Dortmund geht was los.

Gut besucht ist anschließend das Haus Rode, ein gemütlicher Stadtteiltreff mit Arbeiterkneipenatmosphäre im Dortmunder Stadtteil Hörde. Hier ist – auch wenn das Zitat im Original so nicht von Herbert Wehner stammt – die Herzkammer der Sozialdemokratie, und die zwei Lesungen ließen sozialdemokratische Herzen höher schlagen. Dazu trug bei, dass einige besondere Gäste dabei waren, unter anderem die 93jährige Edith Dohmann, welche Herbert und Greta Wehner lange Jahre privat gekannt hat und ihnen persönlich verbunden war – Herbert Wehner war der Patenonkel ihrer Tochter. So wurden neben spannenden Passagen aus dem Buch auch persönliche Erinnerungen an Greta ausgetauscht, die Frau, an welcher, so Helmut Schmidt in einem Brief von 1991, „eine Politikerin verlorengegangen“ ist. Anwesend war übrigens auch ein Kamerateam des ZDF, deren Auftrag war es allerdings nicht, über „Greta Wehner“ zu berichten, sondern Originaltöne zum Ende der Ampel-Regierung einzuholen.

Bonn – mehr als nur ein Arbeitsort

Bonn, in der Nähe der Godesberger Allee und des Herbert-Wehner-Platzes liegt das Gustav-Stresemann-Institut. Dessen Leiter Wilfried Klein begrüßt Christoph Meyer als alten Freund – wie schon 18 Jahre zuvor bei seiner Vorstellung der Herbert-Wehner-Biografie in einer Bonner Buchhandlung. Anders als damals braucht Meyer nun eine Lesebrille, um aus der Greta-Biografie vorzutragen. Aber umso lebendiger ist der Vortrag, umso angeregter die Diskussion, welche sich unter anderem um die Frage dreht, wie Greta Wehner seinerzeit das Verhältnis zwischen Herbert Wehner und Willy Brandt eingeschätzt hat – und was sie von dem Kanzler gehalten hat. „Eindeutig auf der Seite Herbert Wehners und damit realistisch“, so Meyers Fazit, der dafür auch allerlei Stellen aus seinem Buch anführen kann.

Wohlfühlabend in Moers

Moers: Christoph Meyer liest vor 100 berühmten Frauen

Im Wohnzimmer der AWO ist Christoph Meyer am 9. November zu Gast, dem 35. Jahrestags des Falls der Berliner Mauer. In seinen einleitenden Worten macht der Autor seinen Standpunkt deutlich, dass es ein geschichtspolitischer Skandal ist, wie wenig Herbert – und damit Greta – Wehner im vereinten Deutschland für seinen Beitrag zur Überwindung der menschenfeindlichen deutsch-deutschen Grenze geehrt wird. Hier sieht der Autor auch die Sozialdemokratie in der Pflicht, denn eine funktionierende Demokratie braucht geschichtsbewusste Menschen. In seiner Lesung geht Christoph Meyer auch auf Gretas Zeit in Moers ein, als sie im Jahr 1951/52 ihr Praxisjahr als Sozialarbeiterin bei der Arbeiterwohlfahrt abgeleistet hat. Und am Ende zitiert er Jürgen Schmude, einen Minister aus der Regierungszeit Helmut Schmidts, der in Moers wohnt und über Greta gesagt hat: „Sie war die Politikerin, die politisch profilierte Frau, von der die Zeitungen schrieben, sie ist nach dem Tode Herbert Wehners aus seinem Schatten getreten.“

Oldenburg – Werkstatt als Wohnzimmer

Christoph Meyer liest in Oldenburg

Olaf Abdinghoff-Feldkemper, Geschäftsführer des großen SPD-Bezirks Weser-Ems konnte in Oldenburg etwa 25 Gäste im „Werkstattfilm e.V.“ begrüßen, darunter Buchautor Christoph Meyer. Die inzwischen schon bewährte Lesung aus dem „Suchbild“, der Verfolgungs- und Fluchtgeschichte von Gretas Familie, dem – politischen – „Schaltjahr“ 1966 und schließlich vom Auftritt Greta Wehners nach 1990 wusste erneut zu begeistern. Ein angeregtes Publikumsgespräch ergab sich, unter anderem ging es um die Quellen für das Buch und um die Rolle Gretas als Frau. „Kein typisches Frauenleben“, so Christoph Meyers Fazit, auch kein feministisches Frauenleben, das ist klar, „aber Greta hat stets selbstbestimmt und selbstbewusst gehandelt, in ihrem Bereich hatte sie das Sagen und ein Herbert Wehner hörte auf sie.“

Großer Bahnhof in Cloppenburg

Als Nachbarskinder aufgewachsen: Christiane Priester und Christoph Meyer

Ein echter Höhepunkt erwartete Christoph Meyer und das Buch dann in Cloppenburg, der Kreisstadt seines Heimatkreises im Oldenburgischen Münsterland. Über 60 Gäste waren gekommen, darunter auch einige Verwandte und der Katholische Frauenbund, aber insbesondere zahlreiche Mitglieder der örtlichen SPD. Gut gefüllt war er jedenfalls, der Alte Kulturbahnhof von Cloppenburg, als die Kreisvorsitzende Christiane Priester, welche die Veranstaltung zusammen mit Inge Bohlsen vom Bezirk Weser-Ems organisiert hatte, die Anwesenden begrüßte und zu Kaffee und Kuchen einlud. Kurzweilig war erneut die Lesung, das Programm wie in Oldenburg, die Diskussion ähnlich – wobei es diesmal auch eine Zeitzeugin aus dem christdemokratischen Bereich gab, die bestätigen konnte, wie freundlich Herbert Wehner im alltäglichen Umgang sein konnte – und wie bestimmt Greta dann auch darauf hinweisen konnte, dass es jetzt Zeit sei, zum nächsten Termin zu kommen. Das jedenfalls war ein rundum gelungener Sonntag-Spätnachmittag.

Abschluss im Bundestag

Kompetentes Podium: Hartmut Palmer, Ines Vogel, Noemi Trompeter und Christoph Meyer

Gut besucht war am letzten, dem achten Tag der Lesereise, die zwölfte Veranstaltung: Das Büro der Abgeordneten Josephine Ortleb (SPD) hatte in der Abgeordnetenlobby des Reichstagsgebäudes eine kurze Lesung mit Podiumsdiskussion organisiert. Christoph Meyer führte kurz in das Leben von Greta Wehner ein, wobei er betonte: Gretas Leben ist in drei Phasen einzuteilen, und jeder Lebensabschnitt wäre eigentlich ein eigenes Buch wert: die Jugend als Kind einer Arbeiterfamilie, Widerstand, Exil und Ausbildung, Arbeit als Sozialarbeiterin. Dann als zweiter Abschnitt die 37 Jahre an der Seite von und mit Herbert Wehner, und schließlich, drittens Gretas eigener, couragierter Auftritt als Rednerin und Mut-Macherin. Im Bundestag las Christoph Meyer dann zunächst ein Kapitel aus der Abgeordnetenzeit, und dann folgte, moderiert von Noemi Trompeter, ein Podium mit dem Autor, mit Ines Vogel (zehn Jahre lang in Dresden-Prohlis Gretas Ortsvereinsvorsitzende) und dem langjährigen Journalisten und Krimiautor Hartmut Palmer. Dieser konnte eine Reihe von Anekdoten und Begegnungen mit Greta und Herbert beisteuern, so zum Beispiel die Geschichte eines langen Interviews, welches Palmer 1983 mit Herbert Wehner für die Süddeutsche Zeitung führen konnte – am Ende autorisiert von Greta Wehner. Ines Vogel wiederum konnte vieles beisteuern aus Gretas späten Dresdner Jahren, als sie stets hilfsbereit und aktiv im Ortsverein Prohlis war. Die mittlerweile in Hamburg wohnende Vogel betonte Gretas entscheidenden und entschiedenen Beitrag zur Gründung des Herbert-Wehner-Bildungswerks und zur Gestaltung  der politischen Bildungsarbeit.

Weitere Informationen zu Greta und zum Buch: hier.

 

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