Kein Tag wie jeder andere

Dresden, den 3. Oktober 2016. Trübes Herbstwetter. Es regnet draußen, und in der Innenstadt wird ein Feiertag begangen. Es wird demonstriert dagegen, die Demonstrationen stehen weniger für die deutsche Einheit als für die deutsche Spaltung. Eine gesellschaftliche Spaltung, die anhält, auch 26 Jahre nach der staatlichen Einheit Deutschlands und über 63 Jahre, nachdem Arbeiter in Berlin, Dresden und der gesamten DDR für die Überwindung der Spaltung demonstriert haben. Es war immer die Sehnsucht nach der Überwindung der nationalen Spaltung – und der sozialen Spaltung, die einen Herbert Wehner angetrieben hat. Er war gewiss ein Patriot, aber die Liebe zum eigenen Land hat er nie mit der Abwertung, mit dem Hass auf andere verbunden. Es soll daher an dieser Stelle wieder einmal in Erinnerung gebracht werden: Den „Tag der deutschen Einheit“ gäbe es ohne den Dresdner Arbeitersohn Herbert Wehner nicht. Weder den Feiertag noch einen Tag mit dieser Bezeichnung. Zu den Einzelheiten: hier.