„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“

Herbert-Wehner-Abend in Mittweida ist online

Ringvorlesung „Das Böse“: Christoph Meyer sprach an seiner Heimathochschule

Sommerliche Temperaturen, heiße Debatte: Vorlesung zu Herbert Wehner

Politik – ist das ein Kampf „Gut“ gegen „Böse“? Am Mittwoch, den 30. Mai 2018 trug Christoph Meyer in Mittweida über Herbert Wehner vor. Die Veranstaltung wurde im Netz live übertragen und kann komplett auf YouTube angesehen werden.

Der Vortrag an der Hochschule Mittweida war Meyers erster Auftritt zu Herbert Wehner dort seit dem Jahr 2006. „Damals, am 17. Juni, war das die zweite Lesung aus der Herbert-Wehner-Biographie überhaupt“, erinnert sich Meyer an die Veranstaltung in Studio B, „nach Berlin, aber noch vor Dresden.“ Zum Vortrag im Rahmen der 4. öffentlichen Ringvorlesung der Hochschule kamen viele Zuhörerinnen und Zuhörer, diesmal vor allem Interessierte aus der Bevölkerung und – trotz Bergfest am selben Tag – Studierende sowie Lehrende der Fakultät Soziale Arbeit.

Den würzigen Debattenredner Herbert Wehner konnten die Zuhörer auch erleben.

Am Ende wurde es der versprochene spannende Abend. Eine kleine Videosequenz aus dem Deutschen Bundestag stimmte den Saal auf den Jahrhundertpolitiker ein. Sodann betrachtete Christoph Meyer die Rolle der Auseinandersetzung zwischen „Gut“ und „Böse“ im Leben des Herbert Wehner aus verschiedenen Perspektiven: Generation, Gut und Böse in Kindheit und Jugend, die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und diejenige mit dem Kommunismus nahmen den meisten Raum ein. Eine ganze Reihe von Zitaten aus Wehner-Reden und Schriften zum Thema illustrierten den Vortrag (z.B.: „Derjenige, der nur die deutschen Erfahrungen hat, hat vom Totalitarismus nur 49% erfahren. Wenn er 100% erfahren will, dann muss er die 51% des russischen Totalitarismus auch noch kennenlernen.“). Solche und ähnliche Passagen sorgten im Anschluss für eine würzige Diskussion, und Meyer beantwortete die Frage, ob Herbert Wehner denn „gut“ oder „böse“ gewesen sei, damit: So lassen Menschen sich nicht kategorisieren. Es kommt darauf an, was Menschen tun, wie sie dazu beitragen, das Zusammenleben zu gestalten. Und dafür sei Herbert Wehner mit seinem Lebenslauf beispielhaft, ganz nach dem Motto eines anderen Dresdners, nämlich Erich Kästner: „Es gibt auf der Welt nichts Gutes, außer man tut es.“

Neben dem YouTube-Link zum Film gibt es hier noch als pdf-Dokument die Folien zum Vortrag.

Wer selbst einen Herbert-Wehner-Vortrag zu sich bestellen möchte, wird hier fündig.

Und natürlich gibt’s bei der Stiftung auch noch das Buch: http://www.hgwst.de/angebote/buecher/.

 

 

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“