55 Jahre Regierungsbeteiligung der SPD
Herbert Wehner bereitete den Weg – und machte ihn frei
Vor 55 Jahren, am 1. Dezember 1966, wurde die erste Große Koalition in der Bundesrepublik Deutschland gebildet. Unter dem CDU-Kanzler Kurt Georg Kiesinger begegneten sich die Partner, CDU/CSU und SPD, nahezu auf Augenhöhe. Die Sensation, die Zäsur, war die Beteiligung der Sozialdemokraten an einer Regierung, die im Parlament um die 90 Prozent aller Abgeordneten auf sich vereinigen konnte.
Herbert Wehner, damals amtierender Fraktionsvorsitzender der SPD, leistete die entscheidenden Vorarbeiten zu dieser ersten Regierungsbeteiligung der SPD nach dem Zweiten Weltkrieg. Über Jahre hatte er die Sozialdemokratie Schritt für Schritt aus dem 30-Prozent-Turm und aus dem perspektivlosen Oppositionsdasein herausgeführt. Am Ende gelang es ihm, eine krisenhafte Zuspitzung der Wirtschaftslage und den Wankelmut der FDP auszunutzen, um nach dem Sturz des schwachen Kanzlers Erhard eine Veränderung der strategischen Lage in Deutschland herbeizuführen.
Wehner führte die Verhandlungen – die Stiftung hat die entscheidenden Notizen in ihrer Wechselausstellung festgehalten – zum Nachlesen und mit den entscheidenden Dokumenten: hier.