Mit Leib und Seele Parlamentarier
Denkwürdiger Herbert-Wehner-Abend im Deutschen Bundestag
Thomas Oppermann, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, hatte erstmals zu einem Herbert-Wehner-Abend in den Deutschen Bundestag eingeladen und war selbst ganz überrascht: Über 250 Interessierte folgten seiner Einladung. Darunter zahlreiche Weggefährten und Zeitzeugen sowie viele Mitglieder des Freundeskreises Herbert-Wehner-Bildungswerk. Wir berichten und dokumentieren die Reden.
Die Gäste hörten also am 27. April 2017 im gut gefüllten Fraktionssaal der SPD im Berliner Reichstagsgebäude zwei Reden von Thomas Oppermann und Christoph Meyer sowie eine von Ute Welty vom Deutschlandradio moderierte Podiumsdiskussion zu der sich Helga Ziemann gesellte, ebenfalls Wehner-Forscherin und Zeitzeugin als frühere Sekretärin und Referentin des SPD-Parteivorstands.
Zu Beginn äußerte Thomas Oppermann seine Verwunderung darüber, dass es in Berlin immer noch keine Straße und keinen Platz gibt, der nach Herbert Wehner benannt ist. Dabei wäre dies längst überfällig. Wehner hat 1926/27 und dann wieder von 1931 bis 1934 in Berlin gelebt. Und, so Oppermann, er hat als Vorsitzender des Bundestagsausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen von 1949 bis 1966, dann als Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und schließlich als Fraktionsvorsitzender von Bonn aus viel für die Freiheit Berlins und für das Zusammenkommen der Menschen in der geteilten Hauptstadt des geteilten Deutschland getan.
Christoph Meyer, Wehner-Biograph und Vorsitzender der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung, unterstrich in seinem Referat die Bedeutung von Herbert Wehner als Demokrat, als Parlamentarier „mit Leib und Seele“. Podiumsgast Helga Ziemann hob hervor, dass Herbert Wehner sich vor allem als stellvertretender Vorsitzender der SPD von 1958 bis 1973 für eine Stärkung der SPD an ihrer Basis, in den Ortsvereinen, Betrieben und Arbeitsgemeinschaften stark gemacht hat.
Weggefährten wie Joachim Poß (MdB seit 1980) und Klaus Schneidewind (Herzens-Öländer wie Wehner) trugen das Ihre zur Beleuchtung des Menschen Herbert Wehner bei, der, so Meyer in seinem Schlusswort, wie kein zweiter das Politische mit dem Menschlichen, mit konkreter Hilfe für Menschen in Not zu verbinden wusste.
Thomas Oppermanns Einführung zum Nachlesen: hier zum Download.
Die Rede von Christoph Meyer zum Nachlesen: hier zum Download.