Verkürzte Wiedergabe liefert Diskussionsstoff
Gesprächsvermerk von 1981 sagt nichts Neues über Wehner
Von verschiedenen Seiten erreichen die Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung von Zeit zu Zeit verschiedene Anfragen. Diesmal interessieren sich einige kritische Geister für den Vermerk eines DDR-Diplomaten über ein Gespräch mit Herbert Wehner im Jahr 1981. Hat Wehner etwa dem Ständigen Vertreter Ewald Moldt Staatsgeheimnisse verraten? Waren seine Plaudereien zu vertraulich?
Fakt ist: Am 6. Februar 1981 sprach der SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Wehner fünf Stunden mit Herrn Moldt, in den Räumen der Ständigen Vertretung der DDR in Bonn. Dabei ging es um viele Themen, der Vermerk des Herrn Moldt umfasst allerdings nur fünf Druckseiten. Zur Sprache kamen danach Sicherheitsfragen, die Lage der SPD/FDP-Koalition, die Außenpolitik, eine mögliche Spaltung der SPD, mögliche Versuche, Herbert Wehner als Fraktionsvorsitzenden zu stürzen, Erinnerungen von Wehner an seine Zeit als Kommunist in Moskau. „Das ist alles schon bekannt und wenig sensationell“, meint Prof. Dr. Christoph Meyer, Vorsitzender der Herbert-und-Greta-Wehner-Stiftung: „Durch die knappe Filtrierung von Moldt klingt vieles in dem Text schärfer und pointierter als es möglicherweise tatsächlich zum Ausdruck gebracht worden ist. Nur wer die Dinge aus dem Zusammenhang reisst, könnte damit Sensation machen.“
Die knappe wissenschaftliche Stellungnahme von Christoph Meyer „Das Filtrat des Herrn Moldt“ gibt es als pdf-Dokument zum Download hier.